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Kurze Ortsgeschichte von Lichtenau

Lichtenau wird als die "lichte Au" interpretiert. 1197 wird unser Ort im Zuge der Steuer das erste Mal urkundlich erwähnt. Mit Sicherheit ist unser Raum schon lange vorher als Siedlungsraum genutzt worden. Luftbildaufnahmen zeigen rings um Lichtenau Siedlungsreste und Graber.

Durch Schenkung kam Lichtenau im Jahre 1332 zur Herrschaft Reichertshofen und blieb dort bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Unsere Vorfahren waren Leibeigene. Ein sog. Leibgeldbüchlein ist vom Jahre 1562 vorhanden. Hier sind 44 Familien aufgeführt; darin findet man bereits Familiennamen, die es heutzutage auch noch gibt. Unser Ort blieb auch von Kriegen nicht verschont; so hatten unsere Vorfahren unter dem 30-jährigen Krieg zu leiden. Auch der Krieg 1796 ließ Lichtenau nicht unberührt.

Ab 1934 wurde südlich von Lichtenau mit dem Bau eines Militärflughafens (E-Hafen 1. Ordnung) begonnen, der aber im Krieg nur selten benutzt wurde.

Geheimrat Professor Max von Pettenkofer, der berühmte Hygieniker, wurde am 03.12.1818 im sog. Mauthaus - ehemals Gemeinde Karlskron, seit 1933 zu Lichtenau gehörig - geboren. Sein Onkel Franz Xaver, Hof- und Leibapotheker in München, erkannte das Talent des kleinen Max sehr früh, holte ihn nach München und ließ ihn studieren. Pettenkofer entwickelte sich zu einem Genie. 1883 wird Pettenkofer in den Adelsstand erhoben. Er starb 1901. Unter den Büsten berühmter Männer in der Walhalla bei Regensburg befindet sich auch die Pettenkofers.

Über 230 Jahre - von 1742 bis 1975 - wurde in Lichtenau Schulunterricht erteilt. Zuerst im Privathaus, ab 1837 dann im gemeindlichen Schulhaus nahe der Kirche. Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Kinderzahl so stark an, so dass 1961 das ehemalige "Hitler"- Jugendheim zu einem weiteren Schulsaal ausgebaut wurde. Die Schulreform beendete 1970 die Ära der Schule in Lichtenau. Die Klassen 1 bis 4 (seit 1988 die Klassen 1 bis 6) wurden der Grund- bzw. THS Weichering, die übrigen Klassen der Hauptschule Karlskron zugeordnet. Ausweichklassen wurden bis 1975 hier unterrichtet.

Im Gegensatz zu heute war der Ort früher rein landwirtschaftlich orientiert. Ein Großteil der Dorfbewohner verdient heutzutage den Lebensunterhalt in der Stadt, während einige in ortsansässigen Betrieben, wie z. B. Baugeschäft, Elektroinstallation, Kies- und Betonwerk usw. beschäftigt sind. Durch die Ausweisung mehrerer Baugebiete vergrößerte sich unser Dorf kontinuierlich. Bei der Gemeindegebietsreform entschied sich Lichtenau für Weichering, die Eingemeindung erfolgte am 01.05.1978.

Unser Ort verfügt über die notwendige Infrastruktur, wie z.B. zentrale Wasserversorgung, Kanalisation und einen gemeindlichen Kindergarten. In verschiedenen örtlichen Vereinen kann man die Freizeit vernünftig und sinnvoll gestalten. Die Sachen des täglichen Bedarfs kann man im Lebensmittelgeschäft, der Metzgerei und im Getränkemarkt decken. In zwei Gaststätten wird die dörfliche Gemeinschaft erhalten und gepflegt. Im Ort ansässige Dienstleistungsbetriebe, von Änderungsschneiderei bis Versicherungen, ersparen die Fahrt in die Stadt und erleichtern das "Leben auf dem Land“.